Die Ablösbarkeit von Etiketten ist ein Dauerthema...
Samstag, 20. Januar 2024 17:05:17 Europe/Berlin
Grundsätzlich ist das gewählte Etikettenmaterial entscheidend für leicht und schnelle Reinigung der Gläser. Wir haben bei der Auswahl unserer Etikettenpapier gezielt darauf geachtet, dass sich die Etiketten schnell und rückstandsfrei von Glas entfernen lassen. Die leicht ablösbaren Etikettenpapiere lassen sich in der Regel sogar trocken wieder vom Glas entfernen. Die Papiere mit einem permanent-haftendem Klebstoff müssen zunächst im Wasserbad eingeweicht werden. Nach wenige Minuten (je nachdem wie vollflächig der Etikett bedruckt wurde) lassen sich Papier und Klebstoff mit dem Finger oder Spülbürste vom Glas schieben.
Letzendlich sind es verschiedene Faktoren, die Ablösbarkeit von Haftetiketten beeinflussen:
1. Anteil von Druckfarbe, Papierstrich, Matt- oder Glanzlack und Heißfolienprägung
Ein vollflächiger Druck oder gar eine Folienprägung versiegeln die Oberfläche des Papiers und erschweren dem Wasser in die Papierfasern einzudringen, um den Klebstoff anzulösen. Je höher also der Anteil der von Papierstrich (also je glänzender das Papier) ist, desto langsamer ist die Wasser- bzw. Laugenlösbarkeit. D.h. in der Regel sind Naturpapiere, wie unseren weiße matten Papiere, die Leinenstrukturpapiere und Graspapiere schneller ablösbar als die seidenglänzenden oder hochglänzenden Etikettenpapiere.
Tipp: Bei Rollenetiketten, die später wieder abgelöst werden sollen, empfehlen wir auf den transparenten UV-Schutzlack zu verzichten, Farbeflächen aufzurastern und die Flächen der Heißfolienprägung nicht zu groß gestalten.
2. Glas- bzw. Flaschenreinigungsprozess
In der Regel führt ein Einweichen in einer Seifenlauge innerhalb weniger Minuten zu einem vollständigen Ablösen der von gelieferten Etiketten. Bei unseren Papieren für Rollenetiketten gelten es andere Gesetze: Die permanent-haftenden Etiketten sind in der Regel nicht wasserlöslich. Die leicht ablösbaren und laugenlöslichen Etikettenpapiere lassen sich im Seifenbad reinigen, obwohl diese Weinflaschenpapiere für eine Reinigung in industriellen Flaschenreinigungsanlagen entwickelt werden.
Das rückstandsfreie Entfernen von Haftetiketten mit laugenlöslichen Klebstoffen wird nur durch eine mindestens 1,2%-ige bis 1,5%-ige Lauge gewährleistet. Die Temperatur des Laugenbades sollte bei maschineller Flaschenreinigung idealerweise +80°C betragen. Ein höherer Laugenanteil oder höhere Wassertemperaturen stören den Ablösungsprozess. Die Verweildauer im Laugenbad sollte mindestens zehn bis fünfzehn Minuten betragen. Bei unbedruckten Etiketten ist eine Ablösung bereits nach einer Minute möglich. Die Wasseraufnahmeeigenschaft des Papiers sowie Bedruckung und Lagerzeit können die Ablösezeit beeinflussen und ggf. verlängern.
3. Vorreinigung in haushaltüblichen Geschirrspülmaschinen
Vor einer Reinigung von Gläsern in Geschirrspülmaschinen wird dringend abgeraten. In der Regel verhindern der schwache Wasserdruck und die ungünstige Aufstellung der Gläser ein Entfernen der selbstklebenden Etiketten. Im Spülgang werden die Lösemittel des Klebers ausgespült. Zurück bleiben nur die klebrigen Harze, so dass die Etiketten im abschließenden Trockenvorgang bei hohen Temperaturen auf dem Glas festgebacken werden. So werden aus ursprünglich wasserlöslichen Etiketten sehr stark haftende Etiketten. In diesem Fall ist die Einigung der Gläser meist aufwendiger.
Tipp: Wir empfehlen zunächst die Gläser im Seifenbad einzuweichen und das Papier ggfs. mit einer harten Bürste oder einem festen Schwamm bestmöglich zu entfernen. Etwaige Klebstoffreste entfernen Sie mit einem Spiritusreiniger, Waschbenzin oder Etikettenentferner.
4. Lagerung von Altglas
Voraussetzung für das Ablösen der Etiketten von Altglas ist eine sachgerechte Lagerung. Diese sollte trocken und geschützt vor Witterungseinflüssen wie Sonne, Regen oder Schnee stattfinden. Speziell auf Witterungseinflüsse reagiert der Kleber sehr schnell. So kann z.B. Regen zu einem Ausspülen der Lösemittel des Klebstoffes und bei späterer Trocknung zu einer permanenten Haftung führen. Grundsätzlich gilt: Je länger das Leergut gelagert wird, desto schwerer gestaltet sich später die Ablösung der Haftetiketten. Wurden die Gläser irrtümlicherweise falsch etikettiert, stellen Sie die Gläser in lauwarmes Wasser mit etwas Spülmittel. Nach einer kurzen Einweichzeit lassen sich die Haftetiketten wieder sauber vom Glas ablösen. Bei ordnungsgemäßer Lagerung garantieren wir eine optimale Haftung des Klebers von 12 Monaten nach Produktion. Eine Garantie zur Ablösbarkeit der Etiketten können wir aufgrund der unterschiedlichen Einflussfaktoren und Materialeigenschaften nicht geben.