Für viele Verbraucher, Hersteller von Feinkost, Marmeladen und Honig ist dies endlich eine Erleichterung: Ab sofort müssen Hersteller und Händler klare Auskunft darüber geben aus welchen Ländern der Honig oder die Früchte und andere Zutaten ihren Ursprung haben...

Ursprungskennzeichnung von Honig und anderen Produkten

Ein zentraler Punkt der neuen Richtlinien ist die klare Angabe des Ursprungslandes der verwendeten Zutaten, insbesondere von Honig. Dies bedeutet, dass das Herkunftsland des geernteten Honigs auf dem Etikett deutlich sichtbar sein muss. Gleiches gilt für Fruchtsäfte, Konfitüren, Gelees, Marmeladen und Maronenkrem, bei denen auch das Ursprungsland der verwendeten Früchte auf dem Vorderetikett angegeben werden muss. Wenn der verwendete Honig oder die verwendeten Früchte aus mehreren Ländern stammen, sollen die Herkunftsländer auf dem Etikett in mengenmäßig absteigender Reihenfolge angegeben werden. Dies soll Transparenz schaffen und Verbrauchern helfen, informierte Entscheidungen zu treffen.

Um Betrug zu verhindern, werden auch Maßnahmen zur Rückverfolgbarkeit entlang der Lieferkette eingeführt, um die Herkunft des Produkts nachvollziehbar zu machen. Darüber hinaus wird die EU ein Referenzlabor für Honig einrichten, um die Qualitätssicherung zu verbessern und Verfälschungen durch systematische Tests aufzudecken.

Kennzeichnung des Zuckergehalts und neue Produktbezeichnungen

Die neuen Richtlinien schlagen vor, dass Fruchtsäfte die Angabe "enthält nur von Natur aus vorkommende Zucker" verwenden dürfen, um den steigenden Bedarf an zuckerarmen Produkten zu decken. Produkte, die durch neue Verfahren den Zuckergehalt reduzieren, dürfen nicht mit Süßungsmitteln angereichert werden, um den Geschmack, die Textur und die Qualität des Endprodukts auszugleichen. Die Kennzeichnungen zuckerreduzierter Lebensmittel dürfen keine Angaben zu positiven Eigenschaften wie gesundheitlichen Vorteilen enthalten.

Abschließende Worte und nächste Schritte

Alexander Bernhuber, Berichterstatter des Parlaments, betonte die Bedeutung dieser Gesetzesänderungen: "Heute gehen wir einen bedeutenden Schritt hin zu einer transparenteren Produktkennzeichnung. Eine genauere Angabe der Ursprungsländer von bestimmten Produkten wird für mehr Transparenz sorgen und es den Verbrauchern erleichtern, sich für gesündere Produkte und solche aus der eigenen Region zu entscheiden." Das Europäische Parlament ist nun bereit, Gespräche mit den EU-Regierungen über die endgültige Form des Gesetzes aufzunehmen, um diese wichtigen Veränderungen in der Kennzeichnung von Honig und anderen landwirtschaftlichen Lebensmitteln umzusetzen.