Varroabehandlung bei geöffneter Bienenbeute

Varroaresistenz 2033: Zukunft der Bienenhaltung

Ein vielversprechender Ansatz ist die Zucht varroaresistenter Bienen. Die Initiative Varroaresistenz 2033 setzt genau hier an: Ziel ist es, Bienen zu selektieren, die sich aktiv gegen die Varroamilbe wehren können. Diese Zuchtprogramme setzen auf Merkmale wie das Varroa Sensitive Hygiene (VSH)-Verhalten, bei dem Bienen befallene Brut selbstständig erkennen und entfernen. Langfristig sollen solche resistenten Linien die Varroabehandlung deutlich reduzieren.

Biomechanische Verfahren: Brutfreiheit als Schlüssel

Neben der Zucht gibt es bewährte biomechanische Methoden, die die Milbenpopulation effektiv senken. Die totale Brutfreiheit, erzielt durch Totale Brutenentnahme (TBE) oder das Käfigen der Königin, verhindert, dass sich die Varroamilben weiter in der verdeckelten Brut vermehren können. In Kombination mit einer anschließenden Behandlung (z. B. mit Oxalsäure) lassen sich so sehr gute Ergebnisse erzielen.

  • Totale Brutenentnahme (TBE): Die gesamte Brut wird entnommen und durch frische Mittelwände ersetzt. Die Milben in der Brut verschwinden damit aus dem Volk.
  • Käfigen der Königin: Die Königin wird für eine begrenzte Zeit in einem speziellen Käfig gehalten, sodass das Volk keine neue Brut anlegt. Nach dieser Phase kann eine effektive Milbenbehandlung durchgeführt werden.

Säurebehandlungen: Natürliche Mittel zur Varroakontrolle

Säurebehandlungen sind ein bewährtes Mittel in der Varroabekämpfung und lassen sich gut mit den oben genannten Methoden kombinieren. Die wichtigsten Optionen sind:

  • Ameisensäure (z. B. im Spätsommer): Dringt auch in verdeckelte Brutzellen ein und bekämpft so die Milben.
  • Milchsäure (besonders für brutfreie Jungvölker): Wird direkt auf die Bienen gesprüht.
  • Oxalsäure (Träufel- oder Verdampfungsverfahren im Winter): Wirkt besonders gut bei brutfreien Völkern.

Die Verantwortung der Imker: Pflege nach der Honigernte

Nach der Honigernte beginnt die kritische Phase der Varroabehandlung. Imker tragen eine hohe Verantwortung für die Gesunderhaltung ihrer Bienenvölker. Sorgfältige Kontrolle, rechtzeitige Behandlung und gute Dokumentation sind essenziell, um Varroa-Schäden zu vermeiden.

Pflicht zur Führung eines Bestandsbuches Gemäß den gesetzlichen Vorgaben müssen Imker ein Bestandsbuch führen, in dem jede Säurebehandlung genau dokumentiert wird. Dies hilft nicht nur bei der eigenen Kontrolle, sondern gewährleistet auch die Einhaltung von Vorschriften in der verwendung von Tierarzneimitteln bei Bienen.

Hilfreiches Heft von der TOPP-Druckwerkstatt

Um Imker und Imkerinnen bei der Varroabehandlung zu unterstützen, bietet die TOPP-Druckwerkstatt ein praktisches Heft mit wertvollen Informationen und einer Checkliste für die Varroabehandlung an. Damit behalten Imker den Überblick und können ihre Bienenvölker optimal pflegen und die Säurebehandlungen gesetzskonform dokumentieren. das neue Bestandsbuch 2.0 können Sie direkt in unserem Shop bestellen.

Fazit: Die beste Strategie zur Varroabekämpfung kombiniert resistenzgeprüfte Zuchtlinien, biomechanische Verfahren und gezielte Säurebehandlungen. Mit der richtigen Pflege und Dokumentation können Imker die Bienengesundheit langfristig sichern. Die Zukunft liegt in nachhaltigen, effektiven Methoden – und jede Imkerei kann dazu beitragen!